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Die Sache mit dem Metabolismus

Basler Zeitung vom 15.10.2016 / Schöne Dinge
Ein Tag im Herbst. Für mich die schönste Jahreszeit, wenn die Sonne in ihrem weichen Licht glänzt und die Welt in meinen Augen warm und freundlich erscheinen lässt. Die Zeit, das Leben erneut zu feiern und sich Gutes zu tun. Da ja bald das kalte und dunkle Nass des Winters ansteht, beschloss ich umgehend, mich von Pflichtterminen und Selbstversklavung zu befreien. Ich stahl mir einen Tag und machte Offline-Ferien. Ich fuhr ins nahe gelegene Ausland, nach Freiburg im Breisgau.
Jedenfalls wollte ich das. Doch als ich so frisch-fröhlich Richtung Norden tuckere, verspüre ich ein unwohliges Rumpeln in der Magengegend. Auweia dachte ich, ausgerechnet jetzt spinnen die Gedärme. Mittlerweile gestresst, hielt ich Ausschau nach einem brauchbaren WC. Ich schaffte es gerade mal bis Binzen, wo ich mich sichtlich verkrampft in ein Café stürzte – direttissima auf die Damentoilette. Damit – dies nur so nebenbei – fiel mir wieder einmal auf, dass der Weg zu den «Ladys» oft der längere ist als der zu den «Gentlemen». Könnte das daran liegen, dass die Grundrissplanung sehr oft in der Feder der Männer liegt?

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